Herbstlohnrunde 2020 – Einsatz in der Krise muss sich lohnen!

Bild: Vladimir Fedotov on Unsplash

Die Covid19-Pandemie hat gezeigt welchen verantwortungsvollen und wichtigen Beruf die Beschäftigten im Gesundheitsbereich leisten. Was es braucht sind nicht Einmalzahlungen, sondern deutliche Verbesserungen bei den kommenden Gehaltsverhandlungen. Forderungen & Verhandlungen werden angesichts knapper Budgets und an der Tür stehender Wirtschaftskrise nicht reichen. Ein Kommentar von Martin Gutlederer.

Mit einem Abschluss zwischen +3,45 % und + 2,51 % im Grundgehalt und einem Anstieg der Nebengebühren um +2,76 % lag der Jahresabschluss der Younion 2019 über dem Durchschnitt vieler anderer Lohnverhandlungen wie dem SWÖ-KV oder anderen privaten Sektoren.

Angesichts der Belastungen, die auch ohne Pandemie bestehen ist es höchst an der Zeit, dass es zu einer massiven Verbesserung der Arbeitsbedingungen und Gehälter in diesem Bereich kommt. Die Younion ist mit ihrem hohen Organisierungsgrad und einer kampfbereiten Belegschaft – wie sich im Kampf um die Optierung gezeigt hat – prädestiniert dazu hier eine Leuchtturm-Funktion einzunehmen, dem sich andere Teilgewerkschaften und Bereiche anschließen können.

Während wir von der Covid19-Krise, Privatisierungs- und Einsparungswünschen der Bürgerlichen auf Trab gehalten
werden sehen sich die Metaller-Kolleg-Innen Schließungen und Standortverlagerungen ausgesetzt. Diese Metallbetriebe haben kompetente langjährige MitarbeiterInnen und Know-How mit dem man sicher auch Medizinprodukte herstellen kann und für modernste Krankenhäuser und Pflegewohnheime sorgen kann anstatt sie aufgrund von Profitüberlegungen aufzugeben.Wir sagen daher: Stellen wir gemeinsam mit den MetallerInnen unsere Lohnforderungen auf und kämpfen gemeinsam solidarisch Seite an Seite.

Doch um das konkret umzusetzen brauchen wir völlige Transparenz und Informationen über die Verhandlungen und eine Konferenz der PersonalvertreterInnen und GewerkschafterInnen der Younion, die auch für Beschäftigte von der Basis zugänglich ist um dort die Bedürfnisse der Belegschaft zu artikulieren und Forderungen sowie einen Kampfplan zu beschließen. Eine gemeinsame Debatte gibt uns in Zeiten während derer wir unter dem Druck der Einsparungen stehen die notwendige Kraft. Schlussendlich braucht es auch eine demokratische Urabstimmung über das Ergebnis oder die Frage von Kampfmaßnahmen.

Die aktuelle Krise und auch der Fokus auf der Gewerkschaftsführung auf die Ausfinanzierung öffentlicher Budgets ist ein Anlass eine der wichtigsten Forderungen im Zusammenhang mit dem Gesundheits und Sozialbereich zu artikulieren: Wir brauchen die Rücknahme aller bisherigen Einsparungen im Gesundheits- und Sozialbereich sowie eine Re-Verstaatlichung der privatisierten Bereiche und ein Ende aller Auslagerungen. Die Gesundheit unserer KollegInnen, KlientInnen und PatientInnen ist zu wichtig um sie dem Profitstreben auszusetzen! Auch die Gewerkschaften haben hier einen politischen Auftrag sich in dieser Frage zu engagieren.

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