Wien verdient ein humanes, öffentliches und qualitätsvolles Gesundheitssystem für alle Menschen! Dies ist nicht nur eine Sache eines modernen neuen Krankenhauses und der besten Technik: die Gesundheitsversorgung wird getragen von einem wertgeschätzt Personal, das seine hochprofessionellen Leistungen unter besten Bedingungen erbringen kann. Anstatt permanentes Pool-Dienst-Chaos brauchen wir gute Arbeitsbedingungen und ausreichende Personalbesetzungen. Es gilt Auslagerungen und Privatisierungen zu stoppen und das ganze Spital wieder in eine Hand – die öffentliche – zu bringen. Wenn mit der Gesundheit Profite gemacht werden, geht dies zu Lasten aller Menschen, den PatientInnen und allen Berufsgruppen im Spitalsystem.
Gute Arbeit muss fair entlohnt werden! Ein brennendes Thema ist die Frage des neuen Besoldungs- und Dienstrechtes. Langjährige Mitarbeiter verdienen nun weniger wie KollegInnen, die seit dem 1.1.2018 im Dienst sind. Dies führt zu Frust, Demotivation und schafft eine potentiell neue Spaltung in die Belegschaft. Wir setzen uns dafür ein, dass es ein Recht auf Optierung in das neue Schema gibt. Gleichzeitig sehen wir auch die rahmenrechtlichen Verschlechterungen im neuen Dienstrecht: Erleichterung von Zwangsversetzung, leichtere Kündigung und Verlust von Urlaubsanspruch. Eine stabile, gut eingespielte Belegschaft für Wiens Krankenhäuser, die Spitzenstandards im Gesundheitssystem umsetzen kann, verlangt letztlich ein gemeinsames Dienstrecht mit hohen Schutzbestimmungen (altes Dienstrecht) und höheren Löhnen (neues Dienstrecht) für alle Beschäftigten. Die neuen Regeln werden zu neuen Härtefällen führen, da die Anforderungen im Gesundheitssystem für alle Berufsgruppen permanent gesteigert werden und immer weniger Personen machen immer mehr Arbeit und immer mehr Überstunden. Die Fluktuation steigt und viele Posten werden nicht nachbesetzt. Immer mehr von uns arbeiten sich krank. Das heißt wir brauchen die Möglichkeit einer Altersteilzeit. Wir können nur sicher für unsere PatientInnen arbeiten, wenn wir selbst gesund sind und gute Arbeitsbedingungen haben. Deshalb braucht es in allen Bereichen bessere Personalschlüssel und es darf in keinem Bereich Nachtdienste geben, die alleine absolviert werden.
Während für externe Beraterverträge Geld da ist und die Öffentlichkeitsarbeit im Zentrum des KAV steht (teure Marketingaktionen) wird nicht auf das reiche Wissen der Belegschaft zurückgegriffen. Immer dichter werdende Arbeit verhindert, dass wir selbst Verbesserungen vorschlagen und umsetzen können. Stattdessen wird unsere professionelle Arbeit durch immer minderwertigeres Arbeitsmaterial zusätzlich erschwert.
Wir jammern nicht, sondern nehmen die Dinge für uns und unsere PatientInnen selbst in die Hand. Dazu haben wir eine Aktionsgruppegebildet. Wir, das sind Beschäftigte unterschiedlicher Berufsgruppen und Stationen am WIL und dem OWS. Wir koordinieren uns auch mit KollegInnen anderer Spitäler, die auch wie wir in den vergangen Wochen im eigenen Spital und in der Öffentlichkeit aufgetreten sind und dies weiter machen werden.
Wir verstehen, dass es gilt die Streikfähigkeit der Gewerkschaft und Personalvertretungen im KAV herzustellen. Jene, die den Betrieb aufrecht erhalten wissen auch wie man ihn so einschränkt, dass wir die Arbeitsbedingungen und die PatientInnen vor dem Sparstift schützen können. Wir haben uns entschlossen, uns an den kommenden Personalvertretungs- und Gewerkschaftswahlen zu beteiligen, um dieses Programm breiter vertreten zu können.
Hier noch ein kleiner Text, der ansprechend wirkt und den Newsletter beschreibt.